Viele ältere Haustiere, vor allem alte Katzen und alte Pferde sind tiermedizinisch oft noch unterversorgt. Einer Studie von 2012 aus den USA zufolge wurden zum Beispiel nur 45 % der Katzen mindestens einmal jährlich einem Tierarzt vorgestellt. Die Wahrnehmung von Routineuntersuchungen sinkt im Alter sogar eher, sagen doch Daten der American Animal Hospital Association (2005) beispielsweise, dass nur 14 % aller alten Tiere Routinevorsorgeuntersuchungen erhielten.
Dabei empfehlen sowohl die American Association of Feline Practitioners als auch die American Animal Hospital Association mindestens eine Routineuntersuchung jährlich für Katzen jeden Alters, öfter eventuell für Senioren (11-14 Jahre), geriatrische Patienten (15 Jahre und mehr) und Katzen mit medizinischen Problemen oder Verhaltensproblemen. Neben Stress für die Katze und Transportproblemen gaben Tierbesitzer vor allem mangelnde Aufklärung durch ihren Tierarzt als Grund dafür an, keine tiermedizinische Versorgung in Anspruch genommen zu haben.
Dabei kann vielen der häufigsten Gesundheitsprobleme alter Tiere wie Zahnerkrankungen, Adipositas, Diabetes mellitus, Otitis externa, Floh- und anderem Parasitenbefall oft durch Routinevorsorgemaßnahmen vorgebeugt werden. Darüber hinaus handelt es sich bei den häufigsten Todesursachen bei Hunden beispielsweise mittlerweile um Tumoren und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies sind Erkrankungen, die durch eine früh im Krankheitsprozess einsetzende Therapie wesentlich effektiver gemanagt werden können. Auch andere altersbedingte Krankheitsbilder profitieren oft von früher Diagnostik und rechtzeitigem Therapiebeginn. Zum Beispiel wurde bewiesen, dass die frühe Diagnose und Behandlung das Fortschreiten von Nierenerkrankungen, Osteoarthritis und Peridontalerkrankungen deutlich verlangsamen kann.
Fazit: betonen Sie Tierbesitzern gegenüber immer wieder die Wichtigkeit und die Vorteile regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen für ältere Tiere! So lässt sich die Lebensqualität vieler Tiere im Alter entscheidend verbessern und viel Frust bei zu spätem Therapiebeginn vermeiden.
Falls Sie sich Unterstützung wünschen, um Tierbesitzer für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren kontaktieren Sie mich. Gerne können Sie mich für eine Tierbesitzer-Informationsveranstaltung in Ihrer Praxis buchen.